Der argumentative Sachtext „Restez cool!", geschrieben von Elisabeth Edl und Wolfgang Matz im Jahre 1994, entstand in der Zeit des „Loi relative á l’emlpoi de la langue francais“ und handelt und von der abschätzigen Meinung zur Wichtigkeit der Gesetztes der Autoren.
Zu Beginn legen die Autoren ihrer Meinung nur durch angedeutete Ironie offen. Zunächst erläutern sie die aktuelle Situation, wegen des Gesetzentwurfes, dann erklären sie was dahinter steckt. Mit Pendeleffekt geben sie erst die Position Toubons, dann die der Gegner und ihre eigene wieder. So entkräften sie die Argumente Toubons und kommen schließlich zu ihrem Fazit. Die Argumentationsstruktur, direkte Gegenüberstellung der Pro und Contraargument, soll den Leser Stück für Stück von der Sinnfreiheit des Gesetzentwurfes überzeugen und die Gegenseite mit Zitaten und Ironie schwächen.
Die Überschrift des Sachtextes "Restez cool!" folgt dem eyecatcher-Prinzip. Die Aussage weckt das Interesse des Lesers und bringt ihn dazu fragen an den Text zu stellen. Warum soll ich cool bleiben? Wovon spricht der Text? Die Überschrift lockt den Leser mit seiner knappen Aussage. Die Unterschrift des Textes "Frankophone Fremdsprachen-Furchtsamkeit" gibt direkt die erste Wertung an den Leser weiter. Der Neologismus zieht die "Furchtsamkeit" ins Lächerliche und verhindert dem Leser so einen objektiven Einstieg in den Text.
Der erste Textabschnitt beginnt mit den Apellen "Deutsche! Kauft deutsche Bananen!" (Z.1) und "Franzosen: Sprecht Französisch!" (Z.2) gefolgt von der Belehrung "Und wer nicht hören will muss fühlen!" (Z.2). Die Aussage richtet sich nicht an den Leser, sondern ist bezogen auf die bekannte Floskeln. Die ersten beiden Zeilen beziehen sich auf die Haltung Jacques Toubons. Er sei es Leid Anglizismen zu hören und tue alles dafür, sie zu verbieten. Den Anstoß habe Toubon in Alltagssituationen gefunden. Z.B. als man ihm ein "bon weekend" (Z.4) gewünscht habe, oder ihm das "tägliche Sandwich" (Z.6) im Halse stecken geblieben sei. Die Bezeichnung "der gute Mann [beschloss]" (Z. 6-7) zieht den Minister für Kultur und Frankophonie ins Lächerliche, da Sie das Gefühl der Überlegenheit dem Minister gegenüber erzeugt können. Die Autoren stellen Ihnen als zwar sehr bemüht, aber nicht ernst zu nehmen dar und kritisieren Ihnen z.B. auch mit dem Symbol "der wackere Don Quijote" (Z. 13-14). Seine Bemühungen gegen "die englischen Windmühlenflügel" (Z. 13-14) werden dem Leser als Sysiphusarbeit verkauft. Dieses Symbol soll verdeutlichen, dass die anglizistischen Einflüsse viel zu stark sind, als dass ein einzelner Mann sie bezwingen kann. Für Toubon sei die Nutzung englischer Begriffe ein Verzicht auf die eigene Sprache und solle daher aus der Werbung, den Firmen, dem Alltag, der Wissenschaft und somit aus ganz Frankreich verbannt werden. Diese Verbannung wolle er z.B. durch gestrichene Subventionen bei Zuwiderhandlung schützen. Mit der Frage "Ein Grund zur Heiterkeit?" (Z. 32) wird die Gegenposition eingeleitet. Der Wissenschaftler Paul Germain meint, dass es "lächerlich" (Z. 33) sei, bei Kongressen nur französisch zusprechen und Frankreich eher schade, weil es in Frankreich keinen internationalen Kongress von Rang mehr geben werde. Jacques Toubons Sicht zu dieser Problematik wird nicht genannt, da er sich mit "solchen kleinlichen Einwänden" (Z. 38) nicht aufhalte. Die Personifikation "[kleinliche Einwände]" (z. 38) soll unterstreichen, dass der Schaden, den die Wissenschaft durch das Verbot von Englisch nimmt dem Minister völlig egal sei. Er sehe die Vermischung der Sprache als Bedrohung an, da Sprache ein "Herrschaftsinstrument" (Z.45) sei. Sprache würde benutzt werden können, um ein Volk dem anderen gleich zu machen und es somit unterdrücken.
Diesem Argument stellen die Autoren entgegen, dass dies zwar richtig sei, aber von Frankreich selbst genutzt werde. Der Franzose fürchte sich also vor eigenen Waffen. Dem Leser wird hier eine Patsituation präsentiert. Der Minister befürchte eine Bedrohung Frankreichs, bedroht aber auch genauso andere Länder. Dadurch ist es dem Leser unsympathisch, das Argument Toubons als richtig zu werten. Ab Zeile 50 beziehen die Autoren gezielt Stellung, da sie vorher anhand von Zitaten und anderen Personen die Argumente des Ministers Stück für Stück entkräftet haben. Anglizismen seien "weder ein reiner Ohrenschmaus noch eine Bereicherung der Sprache" (Z. 52-53). Mit der Frage "Aber ob man dieser Unsitte mit Gesetzestexten zu Leibe rücken kann?" (Z. 53-54) umgehend die Autoren die Frage, ob sie gegen an Anglizismen sind und deuten nur an, dass sie sie nicht für sonderlich sinnvoll halten. Wesentlich schlimmer sei das Problem der Abkürzung drei im französischen. Der Neologismus "Abkürzungsvirus" (Z. 56) stellt das abkürzen von Worten als Krankheit dar und damit als negativ. Das Französische gehe nicht an Anglizismen sondern an Abkürzungen zu Grunde. Solle Toubons Gesetz durchkommen, bliebe allerdings die Hoffnung, dass auch dies bald vergessen sei und "den Schlaf der Gerechten schläft" (Z. 67). Diese Metapher bezieht sich auf eine Redewendung und soll unterstreichen, dass alles zwar geregelt, aber dann doch in Vergessenheit gerät. Zum Ende des Textes raten die Autoren "Restez cool!" und nehmen damit Bezug auf die Überschrift. Ruhig bleiben heiße die Devise, denn alles würde sich schon wieder beruhigen. So wichtig sei die Verbannung von an Anglizismen nun auch wieder nicht, dass sie in Gesetzesform festgelegt werden müsse.
Mit ihrer kritisch ironischen Weise wollen die Autoren den Leser davon überzeugen, dass der Gesetzesentwurf Jacques Toubons sich mit einem unwichtigen Thema befasst und somit viel Lärm um nichts gemacht wird. Für sie gibt es wesentlich wichtigere Dinge beim Thema Sprache, die es zu verhindern gilt.